GEORGIEN IM GLAS: MIT HANDEL UND IMPORT UNTERWEGS IN DER WIEGE DES WEINS

GEORGIEN IM GLAS: MIT HANDEL UND IMPORT UNTERWEGS IN DER WIEGE DES WEINS

Ende April machte sich das “Informationsbüro Weine aus Georgien” erneut auf den Weg gen Osten und besuchte gemeinsam mit Händler*innen, Importeur*innen und Sommeliers viele spannende und vielseitige Weingüter. Ein paar kulturelle Highlights, wie z.B. der Besuch der eindrucksvollen Hauptstadt Tiflis, durfte natürlich auch nicht fehlen. Aber der Reihe nach.

Tag 1 stand ganz im Zeichen des “erst einmal einen Überblick” verschaffen. Nach dem Nachtflug nach Tiflis und ersten Eindrücken der Stadt präsentierten sich uns 10 Winzer*innen im “Speed-Tasting”. Jedes Weingut hatte 15 Minuten Zeit sich und seine besten bzw. passendsten Weine zu präsentieren. Da war Ausdauer gefragt – vor allem für die Verkoster*innen. Nach einem anschließenden Mittagessen im wunderschönen Restaurant Keto & Kote, im Herzen Tiflis’, besuchten wir „Iago’s Wine“. Winzer Iago präsentierte uns sein kleines, biologisch zertifiziertes Weingut, wir verkosteten unseren ersten Qvevri Wein und stießen mit einem Pet-Nat auf die Reise an. Im direkten Anschluss ging es weiter zum wohl berühmtesten Weingut Georgiens: Château Mukhrani. Einst residierte hier die königliche Familie, heute werden in diesem Schloss Weine internationaler Spitzenqualität hergestellt.

An Tag 2 und 3 ging es raus aus der Stadt und rein ins grüne Kachetien, das Zentrum der Jahrtausende alten georgischen Weinkultur. Hier findet man Wein an jeder Ecke und irgendwie hat auch jede*r Georgier*in hier mit Wein zu tun. Kein Wunder, denn Kachetien ist die größte und bekannteste Anbauregion mit etwa 70 Prozent der georgischen Rebfläche. Im Schutze des beeindruckenden Kaukasus entstehen hier rund 80 Prozent der georgischen Weinproduktion. Die verschiedenen Subregionen gruppieren sich fast alle um den Fluss Alazani, der hier seinen Weg vom Gebirge ins Landesinnere sucht. Die vorherrschenden Rebsorten sind Saperavi, Rkatsiteli, Mtsvane Kakhuri und Kisi. Keine Sorge: Wenn ihr diese unaussprechlich erscheinenden Rebsorten das erste Mal im Glas habt und erschmeckt, fällt einem die Aussprache danach auf einmal ganz leicht!

Einige Verkostungen und Kellerführungen später, mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen (dank der unglaublichen Gastfreundschaft der Georgier*innen) und Weinen im Koffer, ging es am Samstag zurück nach Tiflis. Unsere sensationelle Tourguide Maka präsentierte uns im Schnelldurchlauf „ihr“ Tiflis. An der einen Ecke fühlt man sich wie auf einem Basar in Istanbul, an der nächsten Ecke ist die Stadt unheimlich kosmopolitisch, dann wieder herrlich verträumt und insgesamt ein beeindruckender Mix aus Orient und Abendland.

Was sollen wir sagen – Georgien ist nicht nur dank des hervorragenden Weines eine Reise wert. Die enorme Gastfreundschaft, die wunderschöne Natur und die prägende Geschichte des Landes – man entdeckt Dinge und erlebt Momente, die man so nicht erwartet hätte! In diesem Sinne: Gaumarjos!